Die ozeanische Erfahrung in der Meditation

Die Ozeanische Entgrenzung

Hirnforscher  nennen  den Zustand "Ozeanische Entgrenzung", wenn das "Ich" eines Menschen ganz verschwindet und er sich als EINS mit ALLEM empfindet.

Physiologisch wird dabei mit dem EEG nur noch extrem wenig elektrische Aktivität im Scheitellappen des Gehirns beobachtet. Das "Ich-Bewusstsein" des Menschen erlischt.

Dieser Zustand ist im Schlaf, durch Narkose, Drogen und durch Meditation erreichbar.

Die "Ozeanische Erfahrung" entspricht in etwa dem buddhistischen "Nirvana", dem Eintauchen in die Leerheit. Sie meint damit einen Zustand, in dem kein "Ich" empfunden, der Körper nicht wahrgenommen und es weder Gedankentätigkeit noch Gefühle gibt. Es gibt auch keine Abgrenzung gegenüber anderen Existenzen mehr, denn alles ist ein einziges grenzenloses, zeitloses Sein.

Die ozeanische Erfahrung tritt in der Regel nur ein, wenn der betreffende Mensch bereits die innere Reife und die Übung hat, mit ihr umzugehen und sie zu integrieren. 

Die Erfahrung der "Ozeanischen Entgrenzung" katapultiert den Menschen aus seiner angewöhnten Rolle und konfrontiert ihn mit einer ungekannten Gefühlstiefe von Zeitlosigkeit und Einheit, die einen nachhaltigen Effekt auf seine weitere Lebensart haben kann. Die Integration dieser Erfahrung in das Alltagsbewusstsein muss in Ruhe und Sorgfalt erfolgen, das sich sonst unangenehme psychische und physische Nebeneffekte einstellen können.

 

Das Ende einer ozeanischen Entgrenzung ist dann erreicht, wenn der Mensch wieder elektrische Aktivität im Scheitellappen aufweist, sich wieder als ein "Ich" wahrnimmt und wieder eine deutliche Körperwahrnehmung vorhanden ist.